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Drei Fragen an Holger Brechtelsbauer, Senior Produktmanager für Vakuumhebegeräte bei HEGLA

Jun 21, 2023Jun 21, 2023

Datum: 9. Mai 2023

Effizienzsteigerung, mehr Automatisierung und benutzerfreundliche Prozesse sind Dauerthemen in der glasverarbeitenden Industrie. Welchen Beitrag können Vakuumheber leisten? Welche Überlegungen empfehlen Sie im Vorfeld?

Mit modernen Verarbeitungsanlagen werden Randzeiten bereits für maximale Effizienz und Kosteneffizienz optimiert. Um sicherzustellen, dass das volle Potenzial der Systeme ausgeschöpft werden kann, ist es bei einer Investition oder Reorganisation sinnvoll, frühzeitig einen Blick auf die gesamten Prozesse und Abhängigkeiten zu werfen, auch während der Abwicklung. Die Vorgehensweise ist ähnlich wie in anderen Branchen: Gemeinsam mit dem Kunden überlegen wir, was eine Anlage unter besten Bedingungen leisten kann. Für die Handhabung berücksichtigen wir dann, welche Scheibenformate verarbeitet werden müssen und welche Gewichte sich daraus ergeben. Die Erfahrung zeigt, dass manche Betreiber ungern von den Maximalgrößen abweichen und dazu neigen, das gesamte Spektrum mit großen und damit überdimensionierten Vakuumhebegeräten abzudecken. Auswertungen deuten jedoch darauf hin, dass im alltäglichen Betrieb überwiegend kleine Glaseinheiten dominieren. Ziel sollte es daher sein, genau diese 85 bis 90 Prozent der Scheiben schnell auf die Anlage bzw. zurück auf den Glasständer zu bringen. Hebegeräte können dann sorgfältig auf diese Anforderung abgestimmt ausgewählt werden, sodass sie ergonomisch und optimal für diese Aufgaben integriert sind und nicht überdimensioniert sind. Kombiniert zum Beispiel mit einer geeigneten Leichtkranbahn wird damit die Grundlage für die Einhaltung möglicher Taktzeiten von Anlagen gelegt. Auch die restlichen 5 bis 10 Prozent großer Scheiben bleiben bei dieser Gestaltung nicht unberücksichtigt. Oft gibt es einen Hallenkran, der mit einer zusätzlichen Hebevorrichtung für schwerere Einheiten verbunden werden kann. Alternativ können Leichtkranbahnen auch mit mehreren Kranbrücken ausgeführt werden. In jedem Fall lohnt es sich immer, eine Bearbeitungsanlage mit angepasster Vakuumhebetechnik zu ergänzen.

Die glasverarbeitende Industrie muss immer schwerere und größere Scheiben handhaben, was für Maschinenbediener oft eine Herausforderung darstellt. Was ist bei der Auswahl eines Handhabungsgeräts hinsichtlich Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit zu beachten?

Die Sicherheit des Bedieners ist natürlich das erste, was Sie bei der Auswahl eines Vakuumhebers berücksichtigen müssen. Es ist auch nicht verhandelbar. Darüber hinaus soll die ergonomische Funktionalität den Mitarbeitern jederzeit die Sicherheit und Flexibilität bei der Arbeit mit dem Handhabungsgerät bestätigen. Das deutsche Lastaufnahmemittel-Umsetzungsgesetz besagt, dass schwere Scheiben ab einem Gewicht von 15 bis 20 kg zugelassen werden. Die Handhabungsgeräte für diese Gewichte sind in der Regel manuell in einer Leichtkranbahn verfahrbar und dienen der Abstützung. Die Laststeuerung des Sauggeräts hat einen entscheidenden Einfluss sowohl auf die Ergonomie als auch auf den Bedienkomfort. Der aktuelle Trend geht zu säulengeführten Vakuumhebegeräten, bei denen eine verwindungssteife Aluminiumsäule für hohe Bewegungsstabilität, Lastkontrolle, Positioniergenauigkeit und maximalen Mitarbeiterschutz sorgt.

Wohin gehen Ihrer Meinung nach die zukünftigen Anforderungen an Handhabungsgeräte im Hinblick auf eine zunehmend digitale automatisierte Produktion?

Das Wichtigste zuerst: Traditionelle Handhabungsgeräte und Bediener werden in zunehmend digitalen und automatisierten Produktionsprozessen weiterhin ihren Platz haben. Sicherlich wird es immer mehr Anwendungen geben, in denen Roboter als Alternative eingesetzt werden könnten, um die Automatisierung weiter voranzutreiben. Allerdings nehmen die Glasgewichte und -formate zu und werden gleichzeitig vielfältiger, sodass Grenzen gesetzt sind. Wir sehen auch mehr Übergabestationen mit Shuttles und selbstfahrenden Systemen zwischen verschiedenen Bearbeitungsstationen. Bei bestehenden Gebäuden ist dies jedoch aus Platzgründen oft nicht realisierbar. Vor diesem Hintergrund kann ich Zwischenschritte der Digitalisierung absehen. Durch das Scannen von Lasermarkierungen oder Etiketten können die einzelnen Scheiben und Regale registriert werden. Das Handhabungsgerät wird dann als direktes und entscheidendes Bindeglied in den Kommunikationsfluss eingebunden und trägt zu einem ganzheitlichen Überblick und dynamischen, flexibel anpassbaren Gesamtprozessen bei.

Effizienzsteigerung, mehr Automatisierung und benutzerfreundliche Prozesse sind Dauerthemen in der glasverarbeitenden Industrie. Welchen Beitrag können Vakuumheber leisten? Welche Überlegungen empfehlen Sie im Vorfeld? Die glasverarbeitende Industrie muss immer schwerere und größere Scheiben handhaben, was für Maschinenbediener oft eine Herausforderung darstellt. Was ist bei der Auswahl eines Handhabungsgeräts hinsichtlich Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit zu beachten?Wohin gehen Ihrer Meinung nach die zukünftigen Anforderungen an Handhabungsgeräte im Hinblick auf eine zunehmend digitale automatisierte Produktion?